An einem Medienanlass im altehrwürdigen Tscharnersaal der Finanzdirektion des Kantons Bern hat Regierungsrätin Beatrice Simon Bilanz gezogen. «Ich schaue zurück auf ein enorm vielfältiges Präsidialjahr, vier politisch prägende Jahre Legislatur und auf zwölf menschlich bereichernde Jahre als Regierungsrätin», sagte sie. Ende Mai wird sie ihre Arbeit im Regierungsrat beenden und den Schlüssel der Finanzdirektion an Astrid Bärtschi übergeben.
Ein Jahr Regierungspräsidium: Gemeinsamkeiten pflegen
Ihr insgesamt zweites Präsidialjahr nach 2016/17 hat Beatrice Simon unter das Motto «Grenzen verbinden» gesetzt. Sie hat dabei Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden besucht, die jeweils auf der bernischen Seite und auf der anderen Seite der Kantonsgrenze liegen. So konnte sie auf besondere Weise den Kontakt mit den insgesamt elf Nachbarskantonen pflegen (im Norden die Kantone Jura, Solothurn und Aargau, im Westen die Kantone Neuenburg, Waadt und Freiburg, im Osten die Kantone Luzern, Nidwalden, Obwalden und Uri und im Süden der Kanton Wallis).
«Die enorm vielfältigen Begegnungen haben mir einmal mehr aufgezeigt, wie wertvoll und wichtig es ist, Kontakte auf Augenhöhe zu pflegen, Sorge zu tragen zu kulturellen Werten, Unterschiede zu akzeptieren und Gemeinsamkeiten zu pflegen», so Beatrice Simon.
Vier Jahre Legislatur: Bestmögliche Lösungen für die Bevölkerung
Die Regierungspräsidentin blickte am Medienanlass auch auf die Legislatur zurück, die Ende Mai zu Ende geht. Diese wurde überschattet von der Corona-Pandemie. «Wir mussten im Regierungsrat Entscheide fällen, die uns schwergefallen sind. Aber wir taten dies immer unter der Prämisse, für die Bevölkerung im Kanton Bern die bestmöglichen Lösungen in dieser schwierigen Situation zu finden», sagte Beatrice Simon.
Angesichts von Corona seien die «Richtlinien der Regierungspolitik 2019-2022», welche der Regierung als Richtschnur für die tägliche Arbeit dienen, manchmal etwas in den Hintergrund gerückt. Doch trotz der gewaltigen Herausforderungen durch Corona seien viele Massnahmen umgesetzt worden, welche sich die Regierung zum Ziel gesetzt hatte. «Der Regierungsrat hat damit bewiesen, dass er auch in einem sehr schwierigen Umfeld in der Lage ist, seine strategischen Ziele konsequent weiterzuverfolgen.»
Regierungsrätin Beatrice Simon erwähnte dabei unter anderem das Insel-Areal, das auf dem Weg dazu sei, ein weltweit führender Medizincampus zu werden. Die sitem-Insel in Bern etabliere sich dank ihrem einzigartigen Ausbildungsangebot und den Forschungsplattformen als internationales Vorzeigezentrum für Medizin und Unternehmertum. Weiter sei die Verabschiedung und Umsetzung der Strategie zur digitalen Verwaltung ein wichtiger Meilenstein in der digitalen Transformation des Kantons. Und nach dem Entscheid von Moutier, den Kanton zu verlassen, habe der Regierungsrat das Projekt «Avenir Berne romande» lanciert. Dieses soll der Entwicklung des Berner Juras, der französischsprachigen Bevölkerung und der kantonalen Zweisprachigkeit neue Impulse verschaffen.
Mit Blick auf die Finanzpolitik sagte die Finanzdirektorin, der Kanton stehe finanziell solid da. «Nach dem historischen Konjunktureinbruch durch Corona haben sich sowohl die Schweizer als auch die Berner Wirtschaft zuletzt erstaunlich rasch erholt. Das wäre nicht möglich gewesen, wenn man nicht auf einem sorgfältig gepflegten Fundament hätte aufbauen können», sagte Beatrice Simon. Mit Sorge blicke sie jedoch auf die Unsicherheiten, welche der Krieg in der Ukraine aktuell auslösten, und auch Einfluss auf den Kanton Bern hätten.
Zwölf Jahre Regierungsrätin: Sich selbst treu geblieben
Abschliessend schaute Beatrice Simon auf ihre Amtszeit zurück. Den unterschiedlichsten Menschen auf Augenhöhe zu begegnen, nahbar, echt, dialogbereit und immer auch eine Regierungsrätin zum Anfassen zu sein – das sei ihr in all den Jahren immer wichtig gewesen: «Wenn ich heute zurückblicke, bin ich besonders stolz darauf, immer mich selbst und mir treu geblieben zu sein», so Beatrice Simon. Sie habe ihre Aufgabe mit Engagement, Herzblut und Leidenschaft ausgeführt.
Sie sei dankbar für die vielen bereichernden Momente, die sie habe erleben dürfen, sagte die abtretende Regierungsrätin: «Mein Dank geht an alle, die mich in diesen zwölf Jahren begleitet, unterstützt, herausgefordert, geärgert, angetrieben oder gerührt haben.»